U-Bahn Innenausbau, Mann schaut auf Baustelle, Foto : Nagy/LHM

Technische Ausrüstung

Beleuchtung und Stromversorgung

Die Münchner U-Bahn verläuft überwiegend im Untergrund. Daraus ergeben sich höchste Anforderungen an die Verfügbarkeit der Beleuchtung und der allgemeinen Stromversorgung. Neben einer unterbrechungsfreien Stromversorgung mit Batterieanlagen zur Überbrückung kurzzeitiger Stromausfälle kommen zur Ersatzstromversorgung Notstromaggregate zum Einsatz.

Die Fahrstromversorgung zum Antrieb der Züge macht rund 75% des gesamten Energiebedarfs der U-Bahn aus. Über Stromabnehmer, die von unten an der seitlich am Gleis verlaufenden Stromschiene entlang schleifen, beziehen die Züge Gleichstrom mit 750 Volt.

U-Bahnen werden im Gegensatz zu Straßenbahnen nicht auf Sicht gefahren, sondern benötigen aufgrund der hohen Geschwindigkeit in Kombination mit sehr eingeschränkter Sicht des Fahrpersonals einen technisch abgesicherten Fahrweg. Das heißt, es wird elektronisch sichergestellt, dass alle Weichen korrekt gestellt sind und sich keine anderen Fahrzeuge im freigegebenen Fahrweg befinden. Die Freigabe der Fahrt kann entweder durch Lichtsignale oder durch Anzeigeinstrumente im Fahrerstand erfolgen. 

Die Anlagen für die Zugsicherung laufen in sogenannten Stellwerken zusammen. Die U-Bahnleitstelle in Moosach steuert in der Regel alle Stellwerke der Münchner U-Bahn. Sie überwacht und koordiniert den Betrieb der Münchner U-Bahn rund um die Uhr.

U-Bahnhof U3 Olympia-Einkaufszentrum, Foto: Baureferat
© Baureferat

Aufzugsanlage am Bahnsteig U-Bahnhof U3 Olympia-Einkaufszentrum.

Fahrtreppen und Aufzüge

Fahrtreppen und Aufzüge befördern die Fahrgäste bequem und schnell von der Oberfläche zum Bahnsteig und an ihrem Zielbahnhof wieder an die Oberfläche. Die Gestaltung, Anordnung und zuverlässige Funktion dieser Anlagen haben einen wesentlichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Münchner U-Bahn und sind zugleich bedeutsam für deren Akzeptanz und Attraktivität.

Notrufsäulen im U-Bahnhof Moosach, Foto: LHM/Nagy
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Wichtige technische Ausrüstung: Zugzielanzeigen und Notrufsäule.

Information und Kommunikation

Die Anlagen zur Information und Kommunikation (Fahrgastinformationsanzeiger, Zugzielanzeiger, Uhrenanlagen) und zur Gefahrenmeldung (Brandmeldeanlagen, Lautsprecheranlagen und Sprachalarmierungsanlagen) dienen der Orientierung und Sicherheit der Fahrgäste. Notrufeinrichtungen ermöglichen eine direkte Sprechverbindung zur U-Bahnleitstelle.

Zur Unterstützung der Betriebsaufgaben werden umfangreiche nachrichtentechnische Systeme zur Überwachung und Fernwirkung eingesetzt. Dazu gehören beispielsweise Funkanlagen, Überwachungskameras sowie Anlagen zur zentralen Beobachtung und Fernsteuerung der betriebstechnischen Anlagen.

Blick in den U-Bahn-Tunnel
© Baureferat

Blaues Licht markiert die Notausgänge im Tunnel.

Belüftung und Klimatisierung

Ein U-Bahnhof besteht zum großen Teil aus Betriebsräumen, die für Fahrgäste unzugänglich sind. Um die klimatischen Bedingungen zur Erhaltung der Betriebsbereitschaft wichtiger elektrischer und elektronischer Komponenten sicher zu stellen, werden Anlagen zur Belüftung und Klimatisierung eingesetzt – ebenso zur Be- und Entlüftung von Personalräumen.

Die Schließung der U-Bahnhöfe während der Betriebsruhe erfolgt mit ferngesteuerten Toranlagen. Außerdem kommen automatische Schiebetore und Rauchschürzen zum Einsatz, um Brand- bzw. Rauchabschnitten abzutrennen.

Zur Brandbekämpfung sind Notausstiege, Bahnhöfe und Abstellanlagen mit sogenannten trockenen Feuerlöschleitungen ausgestattet. Die Feuerwehr kann von der Oberfläche aus Löschwasser einspeisen. So können die Rettungskräfte im Brandfall auf das ansonsten zeitaufwändige Verlegen von Schlauchleitungen verzichten. Darüber hinaus befinden sich in größeren Abstellanlagen Sprühwasserlöschanlagen. Verkaufskioske und ihre Umgebung sind mit Sprinkleranlagen ausgestattet. Ventilatoren zur Entrauchung der Flucht- und Rettungswege müssen immer dann vorgehalten werden, wenn keine Lösungen zur natürlichen Entrauchung gefunden werden können.